
Ahnenreise - Heilung & Rückblick
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Die Verbindung zu unseren Ahnen ist ein uralter Weg, der uns tiefer mit uns selbst, unserer Geschichte und den Wurzeln unseres Seins verbindet. Jeder von uns trägt Spuren derer, die vor uns gegangen sind – in unserem Körper, in unserer Seele, in unseren Mustern und Stärken. Wenn wir uns bewusst auf diese Linie einlassen, öffnen sich Räume für Erkenntnis, Versöhnung und Heilung.
Ahnenarbeit bedeutet, die Geschichten der Vergangenheit zu würdigen, ohne in ihnen gefangen zu bleiben. In der Begegnung mit den Verstorbenen können wir Antworten finden, die in keinem Buch stehen, und Frieden schließen mit dem, was vielleicht noch schwer auf uns lastet. So wird der Blick zurück zu einer kraftvollen Quelle, aus der wir Vertrauen und Stärke für unseren eigenen Weg schöpfen.
Wie diese Begegnung sich anfühlen könnte...
Über die Begegnung mit meiner verstorbenen Großmutter
Als meine Großmutter starb, war ich nicht bei ihr. Ich hatte keine Gelegenheit, mich zu verabschieden, und diese Lücke begleitete mich viele Jahre. Immer wieder kamen Schuldgefühle hoch: Hätte ich mehr Zeit mit ihr verbringen sollen? Warum habe ich damals gezögert? Worte, die ich nie ausgesprochen habe, blieben mir wie ein Kloß im Hals. Und immer wieder die quälende Frage: Was wäre, wenn …?
Erst durch die Ahnenarbeit wagte ich, diesem Schmerz zu begegnen. Mit geschlossenen Augen, die Trommel im Hintergrund, der Duft von Räucherwerk in der Luft, öffnete sich ein Raum jenseits der Alltagswelt. Ich spürte, wie mein Herz ruhiger schlug, als würde es sich auf eine alte, vertraute Frequenz einstellen.
Und dann war sie da. Nicht in Fleisch und Blut, sondern in einer sanften, klaren Präsenz. Ich fühlte ihre Wärme, fast so, als würde sie mich in den Arm nehmen. Keine Vorwürfe, keine Distanz – nur Liebe. Sie schaute mich nicht mit Augen an, und doch war ihr Blick da: voller Verständnis, voller Güte.
In diesem Moment lösten sich die Schuldgefühle, als wären sie nur Schatten, die nie Substanz hatten. Stattdessen breitete sich eine tiefe Leichtigkeit in mir aus. Ich konnte endlich atmen. Ich hörte keine Worte, und doch wusste ich, was sie mir sagte: Es ist alles gut. Ich war nie fort. Die Liebe bleibt.
Als ich aus der Reise zurückkam, war etwas in mir heil geworden. Nach all den Jahren fühlte es sich an, als hätte ich endlich Frieden geschlossen – mit ihr, mit mir, mit dem Leben.
Transformation und Verbundenheit
Besonders in Zeiten des Wandels kann es heilsam sein, den Kontakt zu den Ahnen bewusst zu suchen. Sie erinnern uns daran, dass wir nicht allein gehen, dass unsere Schritte getragen sind von den Wegen, die vor uns geebnet wurden. Transformation geschieht dort, wo wir Verletzungen der Vergangenheit anerkennen und zugleich die Liebe und Weisheit unserer Linie empfangen.
Auf dem schamanischen Weg begleite ich diese Begegnungen. Mit der Trommel als Herzschlag, Räucherwerk zur Reinigung und meiner Stimme öffne ich Türen, die uns den Zugang zu jenen Ebenen ermöglichen, auf denen die Ahnen uns begegnen können. So entstehen Räume, in denen Heilung, Versöhnung und tiefe Verbundenheit erlebbar werden.
Die Arbeit mit den Ahnen ist ein Geschenk: Sie erinnert uns daran, dass wir Teil eines großen Gewebes sind – verwoben mit all jenen, die vor uns kamen, und mit all jenen, die nach uns gehen werden.